Die Produktion läuft, wenn Daten fließen

ArtikelPharma & Life Sciences Insights

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Keine Angst vor Pharma 4.0: Wir helfen unseren Kunden, sich zu digitalisieren. Ganz individuell, nach ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten. Ob großer Umbau oder kleine Lösung, mit unserem modularen Ansatz lässt sich auf dem Weg zur Digitalisierung ein Schritt nach dem anderen gehen. 

Zwei Personen in weißen Schutzanzügen analysieren Daten auf einem Laptop in einer pharmazeutischen Produktionsumgebung.

Als Teil des Internet of Things (IoT) beschreibt der Begriff „Pharma 4.0“ die digitalen Technologien, Lösungen und Veränderungen, die speziell für die Pharmabranche wichtig sind. Es geht darum, wie künftig Arbeits- und Produktionsprozesse ablaufen, wie die Kommunikation zwischen allen Beteiligten funktioniert und wie sich Lieferketten überwachen lassen. Aber auch der Aufbau smarter Fertigungslinien sowie die lückenlose Dokumentation aller Produktionsschritte gehören dazu. All das vor dem Hintergrund noch effizienter zu produzieren, schnell auf Angebot und Nachfrage zu reagieren sowie sich an ständig verändernde Compliance-Vorschriften und Standards im Qualitätsmanagement anzupassen.

Digitalen Lösungen kommt dabei die entscheidende Rolle zu. Sie werden gemeinhin unter dem weiten Begriff „Pharma 4.0“ zusammengefasst und auf Kundenseite durchaus ganz unterschiedlich interpretiert. Manch einer versteht darunter, bei der Produktion auf Papier zu verzichten, ein anderer in der Fabrik weitgehend ohne Personal auszukommen. „Genau dort setzen wir an“, sagt Kevin Hillmann, Head of Digitization im Körber-Geschäftsfeld Pharma. „Zunächst finden wir heraus, was der Kunde genau braucht, wo er etwas verändern möchte.“ Daran anknüpfend werden die Voraussetzungen und Möglichkeiten geprüft sowie konkrete Schritte festgelegt, wie sich das anvisierte Ziel erreichen lässt.

Keine Zeit zu verlieren

„Die Zeit des Ausprobierens ist vorbei“, so Hillmann. „Jeder in der Branche hat die Notwendigkeit erkannt, seine Abläufe so weit wie möglich zu digitalisieren und die Produktion effizienter zu machen.“ Aus den ersten Versuchen ist die Digitalisierung auf Kundenseite mittlerweile ein zentraler Teil der Geschäftsstrategie geworden. Wie schnell und in welchem Umfang diese Strategie umgesetzt wird, variiert. Manche stehen mit ihren Digitalisierungsbemühungen noch ganz am Anfang, andere denken bereits über ihre erste menschenlose Fabrik nach. 

Das Versprechen, das wir bei Körber unseren Kunden geben, ist umfangreich: Mit unseren digitalen Lösungen lässt sich die Effizienz steigern, nach höchster Qualität produzieren und die Anlagenverfügbarkeit erhöhen, weil wir Stillstandzeiten reduzieren. Hillmann: „Grundlage dafür ist die Erhebung von Daten, das heißt von Informationen in digitaler Form, um menschliches Wissen mit Maschinenwissen zu verknüpfen.“ Es geht bei Pharma 4.0 um nicht weniger als die intelligente Vernetzung von Mensch, Maschine und Prozessen – und schlussendlich alles für den Patienten. „Unsere Stärke in diesem Kontext ist die Interoperabilität unserer Systeme, die nicht nur mit all unseren eigenen Maschinen und Anwendungen nahtlos zusammenarbeiten, sondern auch mit denen externer Anbieter wie beispielsweise unserer Wettbewerber.“ 

Auf dem Weg zur Digitalisierung verstehen wir uns bei Körber als ganzheitlicher Partner unserer Kunden und Ökosystem-Anbieter. Neben den physischen Produkten wie unseren Maschinen bieten wir interoperable Software-Anwendungen, pharmaspezifische sowie industrieübergreifende Beratungsdienstleistungen. Doch vor allem haben wir das Fachwissen, die Kompetenzen und das Netzwerk, die digitale Transformation bei unseren Kunden umzusetzen. Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, können und müssen heute nicht mehr alles allein machen. Sie können vielmehr Teil unseres integrierten Ökosystems werden.

Kevin Hillmann, Head of Digitization im Körber-Geschäftsfeld Pharma

"Unsere Stärke in diesem Kontext ist die Interoperabilität unserer Systeme, die nicht nur mit all unseren eigenen Maschinen und Anwendungen nahtlos zusammenarbeiten, sondern auch mit denen externer Anbieter."

Kevin Hillmann

Head of Digitization im Körber-Geschäftsfeld Pharma

Digitale Technologien für mehr Effizienz

Wollen Unternehmen von den Vorteilen von Pharma 4.0 profitieren, müssen sie ihre Geschäftsmodelle auf lange Sicht ganzheitlich digitalisieren. Das Baukastensystem, in dem Körber seine modular aufgebauten Lösungen gestaltet, erlaubt den Einstieg in die Digitalisierung auf verschiedenen Ebenen. Mal sind es Datenanalysen, um die Effizienz einzelner Maschinen herauszufinden oder bestimmte Fertigungslinien zu verbessern. Ein anderes Mal geht es darum, die gesamten Prozesse in einem Werk anzupassen oder mehrere Standorte weltweit zu optimieren. Dank der vielfältigen Optionen können sich die Kunden in ihrem Tempo und nach ihren Möglichkeiten sukzessive digital weiterentwickeln. Unabhängig davon, ob es sich um einen global agierenden Arzneimittelhersteller oder einen nationalen Pharma-Produzenten handelt.

Wir beziehen die Kunden in alle Abläufe mit ein und stellen sicher, dass nur das umgesetzt wird, was tatsächlich einen konkreten Mehrwert für sie und die Mitarbeiter in der Fertigung hat. „Ganzheitliche Beratung ist hierbei das oberste Gebot“, so Hillmann. „Digitale Produkte sind komplex und erklärungsbedürftig. Wir gehen mit Kunden gemeinsam den Weg und finden Lösungen, wie ihre individuelle Transformation gelingen kann.“ Dass wir bei Körber dabei immer schon einen Schritt weiterdenken, liegt in der Natur der Sache: Wir können anderen nur dann den Weg zeigen, wenn wir wissen, wohin die Reise geht. 

Neue Ansätze für eine effektivere Fertigung

Darum gestalten wir heute die Produktion und damit den Markt von morgen aktiv mit. So nutzen wir zum Beispiel künstliche Intelligenz für qualitätsrelevante Prozesse: „B.R.AI.N“ ist eine End-to-End KI-Lösung, mit der sich die Leistung von Inspektionsmaschinen verbessern lässt. Dadurch reduzieren sich Kosten für Nachprüfungen und die Sicherheit für die Patienten steigt. 

KI ist auch die Schlüsseltechnologien von FactoryPal. Das Körber-Venture bietet Software-Lösungen für die produzierende Industrie an, die auf maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz basieren. Mit dieser Technologie können bisher ungenutzte Maschinendaten analysiert und kostengünstigere Arbeitsabläufe implementiert werden. Mit dem Ergebnis, dass sich beispielsweise der Energieverbrauch verringert oder die Effektivität der Maschinen erhöht. „Mit FactoryPal sind wir in der Lage, Fabriken weltweit effizienter zu machen“, sagt Kevin Hillmann. Das Besondere dabei: „Unsere Lösungen funktionieren branchen- und herstellerübergreifend als Baustein eines integrierten Ökosystems. Damit schaffen wir einen echten Mehrwert für Kunden.“  

Ein Beispiel dafür ist die Installation einer cloudbasierten Software-Lösung bei einem Arzneimittelhersteller. Um die Effizienz in der Produktion zu steigern, sollten die Leistungsdaten einer Maschine aufgezeichnet werden, die nicht von Körber, sondern von einem großen Mitbewerber stammen. Zunächst wurden alle relevanten Leistungsdaten in Echtzeit gesammelt. Nach deren Analyse konnten konkrete Verbesserungen für den Produktionsprozess und die Konfiguration der Maschine gemacht werden. „In den Fabriken dieser Welt stehen natürlich nicht nur unsere Anlagen“, so Hillmann. „Genauso wenig handelt es sich ausschließlich um neue Maschinen oder um gerade gebaute Produktionshallen. Wir beachten daher bei unseren digitalen Lösungen, dass sie sich auch mit jeder anderen Fertigungslinie, ob neu oder schon in die Jahre gekommen, verbinden lassen.“ 

"Unsere Lösungen funktionieren branchen- und herstellerübergreifend als Baustein eines integrierten Ökosystems. Damit schaffen wir einen echten Mehrwert für Kunden."

Kevin Hillmann

Head of Digitization im Körber-Geschäftsfeld Pharma

Datenstrategie und Datensicherheit 

Vor allem in puncto Datensicherheit und Datenpflege ist die Beratungsleistung seitens Körber insbesondere in der Pharma-Industrie intensiv. Es stellen sich Fragen wie: Welche Personen haben Zugang zu den Daten? Welche Richtlinien oder regulatorischen Rahmenbedingungen gibt es zu beachten? Wie werden die Daten archiviert, wie lange und wo? Bei der Lagerung der Daten haben die Kunden ein Mitgestaltungsrecht. „Unsere Kunden können selbst entscheiden, ob ihre Daten in den USA, in Europa oder Asien gespeichert werden“, so Hillmann. „Aber auch, wie granular diese Informationen aufbereitet werden sollen.“ 

Selbstverständlich erfüllen alle Körber-Produkte höchste IT-Sicherheitsanforderungen. Darüber hinaus gibt es das Körber-interne Cyber Defense Center, das die eigenen Systeme überprüft und mögliche Bedrohungen frühzeitig und dauerhaft identifiziert. Die Erhebung der Daten erfolgt mit vollster Transparenz, sodass Kunden immer genau wissen, wie und zu welchem Zweck Informationen gesammelt werden. 

Der Beratungsumfang in der Pharmaindustrie ist groß, die Expertise im Körber-Geschäftsfeld Pharma hoch. Sie reichen von Themen wie der Maschinen- und Anlagenqualifizierung über Validierungsberatung bis zur Unterstützung bei Manufacturing Execution Systemen (MES) und Fragen zum der Supply Chain Management und der Datenintegrität.

Noch mehr digitale Kompetenz kommt mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an DAIN Studios ins Haus, einem Beratungsunternehmen für Künstliche Intelligenz. Damit ist es Körber nicht nur gelungen, die Lösungskompetenz im Bereich der KI auszubauen: DAIN Studios widmet sich vor allem den grundlegenden Herausforderungen, die ein Unternehmen bei der Digitalisierung bewältigen muss. Das reicht von der Entwicklung einer Datenstrategie bis zu deren Umsetzung. Hillmann: „Wir sind heute in der Lage, unsere Kunden auf dem gesamten Weg zu einer datengetriebenen Organisation zu begleiten.“

Grafische Darstellung eines Telefons, das mit verschiedenen Elementen aus dem Bereich der Kommunikation verbunden ist.

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