Einzigartig, automatisiert, flexibel: Körbers Layer Picker-Technologie

ArtikelSupply Chain Insights

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Wie lässt sich gemischtes Palettieren in der Logistik zuverlässig, effizient, schnell und kundenspezifisch umsetzen? Die Layer Picker-Lösungen von Körber bieten hierfür die ideale Antwort. Unsere Supply‑Chain‑Experten René Kahr und Jan Kristensen erklären, was diese automatisierte Palettenhandling‑Technologie so einzigartig macht, wie sie Nachhaltigkeit fördert und die Lagerkommissionierung revolutioniert.

Ein Mann steht an der Lagenpickertechnik von Körber, die aktiv Flaschen produziert.

Die Auftragsabwicklung gehört in der Supply Chain- und Logistikbranche zu den anspruchsvollsten Bereichen – unabhängig von der Größe des Marktteilnehmers. Ganz gleich, ob es sich um einen Hersteller von schnelldrehenden Konsumgütern (FMCG), einen externen Logistikdienstleister (Third-Party Logistics, 3PL) oder ein Micro Fulfillment Center (MFC) handelt: Erfolgreich ist nur, wer die ideale Kombination aus Arbeitskräften, Anlagen und Abläufen findet. Da alle genannten Faktoren kostenintensiv sind, werden Effizienz und Automatisierung im Lager immer wichtiger. Die optimale Nutzung von Ressourcen und Kapazitäten erfordert die richtigen Entscheidungen im Lager. Arbeiten Sie smart, statt hart!

Komm­issio­nierung von bis zu 98% der Lebens­mittel im Einzel­handel

Einsetz­bar bei Temper­aturen von -28 °C bis +40 °C

Skalier­bar auf bis zu 10,000 Picks pro Tag

Die vollintegrierte Lösung von Körber für die Lagenkommissionierung senkt die Betriebskosten, indem Prozesse effizienter und produktiver gestaltet und die Flächen in Lagern und Vertriebszentren optimal genutzt werden. Gepaart mit den Anforderungen an Rückverfolgbarkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit bietet die Layer Picker-Technologie von Körber die optimale Lösung für die zentralen Herausforderungen der Kunden. Dies liegt zum einen an der zunehmenden Komplexität der manuellen Lagenkommissionierung. Ursache hierfür ist die steigende Anzahl und Vielfalt von Waren und Verpackungen, die wiederum den Platz in bestehenden Einrichtungen übersteigen können. Außerdem ist es schwierig, überhaupt Personal für die Kommissionierung zu finden, und angesichts begrenzter finanzieller Mittel kann nicht in die dringend benötigte Automatisierung investiert werden.

Hier kommen unsere Layer Picker-Lösungen ins Spiel: Sie helfen, die Qualität zu erhöhen und Wachstum zu generieren. Sei es mit der Turnkey-Lösung AMR (Autonomous Mobile Robots) kombiniert mit dem Gantry-System oder dem Mono-Gantry-System. Derzeit sind weltweit mehr als 700 Layer Picker von Körber im Einsatz – Tendenz steigend. Jan Kristensen, Leiter Forschung und Entwicklung im Körber-Geschäftsfeld Supply Chain, und René Kahr, Senior Product Manager für Produktlösungen, geben Hintergrundinformationen zur Erfolgsgeschichte und erklären, warum es nichts Vergleichbares gibt.

Der Layer Picker von Körber ist schon seit einigen Jahrzehnten auf dem Markt. Wie kam es damals zu dieser Entwicklung?

René Kahr (RK): Die Anregung kam direkt von einem Kunden. Ein weltbekannter Whiskyhersteller benötigte Hilfe beim Depalettieren seiner Produkte, weil die Flaschen eine ganz spezielle, ungewöhnliche Form hatten. Wir entwickelten ein Greifwerkzeug, auf das vorher noch niemand gekommen war, und konnten damit eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte „in den Griff bekommen“. Wir hatten damit eine Marktlücke gefunden, und der Rest ist Geschichte. Im Laufe der Jahre haben wir es immer weiter verbessert und perfektioniert. Er ist nach wie vor das mit Abstand fortschrittlichste Greifwerkzeug seiner Art. 

Jan Kristensen (JK): Wobei wir durchaus Konkurrenten haben.

René Kahr (RK): Das zentrale Marktsegment für unsere Layer Picker Lösungen ist der Lebensmitteleinzelhandel mit vielleicht 10.000 oder mehr unterschiedlichen Artikeln in allen Formen und Größen – von sehr klein, empfindlich oder zerbrechlich bis hin zu schwer, sperrig oder unhandlich. Sie alle müssen depalettiert werden. Und je anspruchsvoller die Ware, desto besser für uns. Wir behaupten, dass wir 98 Prozent aller Einzelhandelsprodukte kommissionieren können. Andere Hersteller schaffen vielleicht 70 oder 80 Prozent, aber nur mit einem höheren Arbeitsaufwand. Wenn Sie auf der Suche nach der besten automatisierten Lösung sind, wir haben sie.

Jan Kristensen, Head of R&D, Körber-Geschäftsfeld Supply Chain

"Die Faszination für Innovation liegt heute im digitalen technologischen Fortschritt. Wir haben eine Reihe digitaler Produkte entwickelt, die neueste Technologie nutzen, um Prozesse zukunftssicher zu gestalten und dabei die Perspektive der Anwender im Blick zu behalten."

Jan Kristensen

Head of R&D, Körber-Geschäftsfeld Supply Chain

Weltweit sind inzwischen etwa 700 Maschinen im Einsatz. Wie war die Resonanz der Kunden im Laufe der Jahre? Gibt es noch Verbesserungspotenzial?

RK: Das Feedback unserer Kunden ist wirklich hervorragend. Sie sind mit der Gesamtleistung sehr zufrieden. Unsere Layer Picker-Lösungen sind zuverlässig, robust und wartungsfreundlich. Als Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung ist man natürlich immer bestrebt, etwas Neues zu entwickeln oder Bestehendes zu verbessern.

JK: Aber ja, es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten – allerdings eher bei Softwareprogrammen und neuen Technologien als bei der Technik. Eine entscheidende Stärke des Layer Pickers war aus Kundensicht schon immer, dass er unabhängig vom Verpackungsmaterial des Produkts funktioniert. An der Funktionalität hat sich über die Jahre nicht viel geändert. Was sich jedoch enorm weiterentwickelt hat, ist die Technologie, die dahintersteckt. So haben sich im Lager die Hebevorrichtungen (z. B. Gabelstapler) von einst zu Robotern der ersten Generation gewandelt, die wir dann zu 3D-Robotern weiterentwickelt haben. Jetzt machen wir sie schneller, energieeffizienter, bringen ihnen mit Hilfe von KI das autonome Fahren bei und vieles mehr.

René Kahr, Senior Product Manager, Product Solutions, Körber-Geschäftsfeld Supply Chain

"Alles, was man palettieren kann, können wir auch depalettieren."

René Kahr

Senior Product Manager, Product Solutions, Körber-Geschäftsfeld Supply Chain

RK: Die Zukunft unseres Layer Pickers wird weniger durch das Produkt bestimmt, das er kommissioniert, als vielmehr durch die Softwarelösungen, die wir hinzufügen. Angenommen, die Kunden wechseln – etwa aus Gründen der Nachhaltigkeit – von dickeren zu dünneren Kartons, ersetzen Aluminium durch Glas oder verzichten ganz auf Plastik. Das Greifwerkzeug passt sich einfach an. Unser Wettbewerbsvorteil liegt in der sich ständig weiterentwickelnden Technologie, die wir hinzufügen, wie beispielsweise Kameras mit Bildverarbeitung. Selbst wenn jemand unser Design kopiert: Es ist die Software, die uns von der Konkurrenz unterscheidet.

Was macht den Layer Picker aus der Sicht eines Softwarespezialisten so außergewöhnlich?

JK: Die Faszination für Innovation liegt heute im digitalen technologischen Fortschritt. Wir haben eine Reihe digitaler Produkte entwickelt, die neueste Technologie nutzen, um Prozesse zukunftssicher zu gestalten und dabei die Perspektive der Anwender im Blick zu behalten. Sie alle wurden mit Blick auf den Anwender entwickelt.

Eingebettete Kameras überwachen den Kommissionierprozess und ermöglichen es der KI, selbst zu lernen, wie sie mit einem möglichen Problem umgeht. Das „Operator Eye“ von Körber ist ein KI-basiertes Zusatzmodul, das mit dem Layer Picker und anderen Maschinen verbunden ist und automatisch Fehlermuster wie nachlaufende Palettenwickler und problematische Ziehpaletten erkennt. Dadurch lassen sich Ausfallzeiten und menschliche Eingriffe erheblich minimieren.

Bis zu 12% nach­weis­liche Steige­rung der Betriebs­zeit durch digitale und KI-gestützte Technologie

Mit AMRs bis zu 25% effi­zien­ter als mit förder­band­basierten Layer Picker-Systemen

Im Ver­gleich zu tradi­tionell­en Lösu­ngen können jähr­lich ca. 13,000 kWh einge­spart werden


Und was sind seine Stärken aus der Perspektive eines Maschinenbauers?

RK: In erster Linie ist es die Vielseitigkeit unserer Layer Picker-Technologie. Sie lässt sich mit Hochregallagern, Förderbändern, Kranen und einem Lagerverwaltungssystem kombinieren. Das Gantry-System passt sich den individuellen Bedürfnissen des Kunden an und kann täglich zwischen 1.000 und 10.000 Lagen bearbeiten, gemischte Paletten handhaben und automatisch Lagen für Regenbogen- und Sandwichpaletten kommissionieren. Es lässt sich leicht vergrößern oder verkleinern.

Diese Lösungen sind also nicht nur für große Vertriebszentren gedacht – oder was meinen Sie mit „verkleinern“?

JK: Das ist vor allem für Micro-Fulfillment-Center interessant. Diese werden sich immer weiter verbreiten, weil der Druck steigt, von einem Tag auf den anderen oder noch besser innerhalb eines Tages zu liefern. Voraussetzung dafür sind kleinere Distributionszentren in der Nähe der Kunden. Mit dem Mono Gantry haben wir dafür genau die richtige Lösung im Portfolio. Er ist modular aufgebaut, benötigt wenig Platz und lässt sich schnell und einfach installieren.

RK: Was unseren Layer Picker so einzigartig macht, ist die Kombination aus Luft- und Vakuumtechnologie – er kann so gut wie alles greifen. Das gilt für Chipstüten, Schalen mit Blaubeeren und Joghurtbecher genauso wie für Bierdosen, Gemüsekisten oder Whiskyfässer. Dank einer einzigartigen Kombination aus Ansaugen und Festklemmen kann er sogar Lagen mit Hohlräumen aufnehmen. Und solange man etwas auf eine Palette stellen kann, können wir es auch entpalettieren.  

Der Aspekt der Nachhaltigkeit gewinnt in allen Bereichen zunehmend an Bedeutung, so auch im Warenlager. Welche Rolle kann die Layer Picker-Technologie dabei spielen?

RK: In Bezug auf ESG (Environmental, Social, Governance) können wir gleich zu zwei Faktoren beitragen: dem E und dem S in ESG. Ein höheres Umweltbewusstsein führt zu weniger Verpackungen. Sie verändern sich, werden weniger oder fallen sogar ganz weg. Die Handhabung von Waren wird für automatisierte Systeme dadurch komplexer. Wir bedienen den Umweltaspekt, indem wir sicherstellen, dass unser Layer Picker mit jedem Verpackungsmaterial umgehen kann, egal wie empfindlich es ist. Darüber hinaus haben wir mit unserer neuesten Entwicklung das Gantry-System mit einer energieeffizienten Lösung ausgestattet, die es dem Layer Picker ermöglicht, die Energie wiederzuverwenden oder Ihrem internen Stromnetz zuzuführen, um andere Geräte im Lager mit Strom zu versorgen.

JK: Was den sozialen Aspekt betrifft, so übernimmt der Layer Picker stundenlang alle schweren Hebearbeiten - auch bei den komplexesten Produkten – so dass die Arbeiter nicht mehr selbst anpacken müssen. Das ist ein enormer Gewinn für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter. Darüber hinaus haben wir es insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel oft mit frostigen Arbeitsumgebungen zu tun, in denen Kühlketten aufrechterhalten werden müssen und die Arbeiter ansonsten ständig Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt wären.

RK: Oh, und natürlich dürfen wir die Langlebigkeit und Haltbarkeit unserer Layer Picker nicht vergessen! Unsere Maschinen sind so konzipiert und konstruiert, dass sie 20 Jahre und länger zuverlässig funktionieren – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche! Wir versprechen ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Verfügbarkeit, weshalb die ersten Maschinen immer noch in Betrieb sind.


Körbers Layer Picker-Technologie
Weltweit sind derzeit über 700 Layer Picker im Einsatz, die jährlich rund 28 Millionen Tonnen verarbeiten.


Und was bringt die Zukunft?

JK: Zukünftige Lösungen müssen skalierbar sein und mit steigenden Anforderungen wachsen können, insbesondere im Bereich digitaler und KI-basierter Technologien. Eine Kombination aus AMR-Robotern und unseren Layer Picker-Lösungen ist äußerst flexibel und kann an die Kundenbedürfnisse angepasst werden. Diese Lösungen ermöglichen es kleinen und mittleren Logistikzentren, schrittweise zu automatisieren, indem sie beispielsweise nach und nach weitere AMRs hinzufügen. Wir arbeiten in und für eine Branche, die immer größer und fortschrittlicher wird – das ist enorm spannend und motivierend für uns. 

RK: Die Zukunft für unsere Layer Picker-Lösungen ist vielversprechend. Genauso wichtig für die Zukunft ist aber auch unsere Pallet-to-Tray-Technologie. In Verbindung mit dem Layer Picker werden volle Paletten automatisch und ohne manuelles Eingreifen in einzelne Kartons aufgeteilt. Körber ist derzeit das einzige Unternehmen, das diese Lösung anbietet.

Grafische Darstellung eines Telefons, das mit verschiedenen Elementen aus dem Bereich der Kommunikation verbunden ist.

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