Von Silos zu Synergien: Wie Ökosysteme die Zukunft von Fertigung und Logistik gestalten

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Industrielle Ökosysteme sind heute keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Mit der fortschreitenden Digitalisierung, Automatisierung und den sich wandeln den Kundenerwartungen geraten traditionelle Geschäftsmodelle unter Druck – Ökosysteme bieten den notwendigen Rahmen, um in einer zunehmend komplexen Welt nahtlosen End-to-End-Mehrwert zu schaffen. Dr. Helena Garriga, Mitglied des Körber-Konzernvorstands und verantwortlich für das Geschäftsfeld Supply Chain, teilt Körbers Perspektive darauf, wie Ökosysteme Wirkung und Innovation vorantreiben.

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Eine Reihe von Paketen in einer Logistikanlage

Das Ökosystem-Prinzip

Die globalen Fertigungs- und Logistiksektoren durchlaufen eine tiefgreifende Transformation. Wachsende Komplexität, regulatorische Veränderungen und schnelle Innovationen erfordern neues Denken, da traditionelle, eigenständige Geschäftsmodelle nicht mehr ausreichen. Die Zukunft gehört denen, die Werte über Technologien, Partner und Kunden hinweg vernetzen, gemeinsam gestalten und orchestrieren.

Ein Ökosystem ist ein dynamisches Netzwerk unabhängiger, aber komplementärer Akteure, die gemeinsam vernetzte Angebote schaffen, die mehr Wert liefern als eigenständige Lösungen.

Dr. Helena Garriga, die den Ökosystem-Ansatz von Körber leitet, beschreibt: „In der gesamten Industrielandschaft erleben wir einen klaren Wandel hin zu Netzwerken und strategischen Allianzen. Kein Unternehmen, unabhängig von seiner Größe, kann der immer schnelleren Dynamik des Wandels allein begegnen. Ökosysteme sind längst keine Theorie mehr – sie sind das neue Fundament für eine nachhaltige industrielle Führung.“

Marktkräfte, die den Aufbau von Ökosystemen vorantreiben

Der Wandel hin zu Ökosystemen geschieht nicht isoliert. „Während sich globale Industrien weiterentwickeln, konvergieren mehrere Kräfte und erzwingen einen neuen Ansatz“, beobachtet Dr. Garriga. Diese sind:

  • Digitalisierung und Automatisierung: Unternehmen streben danach, schneller zu agieren und intelligenter zu wirtschaften, aber nur wenige können alles allein bewältigen. Fortschrittliche digitale Werkzeuge, Cloud-Services, künstliche Intelligenz und robuste Cyber Security sind heute unerlässlich – aber selten unter einem Dach zu finden.

  • Standardisierung und Modularisierung: Unternehmen müssen heute sicherstellen, dass ihre Systeme gut zusammenarbeiten. Dies erfordert neue Methoden, die die Integration reibungslos und flexibel gestalten und so eine kontinuierliche Anpassung und Wachstum unterstützen.

  • Kostengünstiger Wettbewerb: Globale Akteure stehen in einem immer härteren Wettbewerb. Erfolg hängt heute davon ab, einen einzigartigen Wert zu liefern, nicht einfach nur den niedrigsten Preis anzubieten.

  • Serviceerwartungen: Kunden wollen mehr als nur Produkte – sie erwarten komplette Lösungen und Dienstleistungen, die jeden Schritt ihrer Customer Journey abdecken. Der Fokus liegt nun mehr auf der Erzielung von Ergebnissen, nicht mehr nur auf der Lieferung von Equipment.


Das Denken in Ökosystemen ist nicht nur vorteilhaft, sondern für den langfristigen Erfolg unerlässlich.

50%+

Mehr als die Hälfte der 100 weltweit führenden Unternehmen im S&P 500 haben bereits mindestens ein Ökosystem aufgebaut oder sich daran beteiligt.¹

90%

Neunzig Prozent der multinationalen Unternehmen planen, ihre Aktivitäten in Geschäftsökosystemen auszuweiten.²

1/3

Bis 2035 wird rund ein Drittel des globalen BIP von branchenübergreifenden Ökosystemen orchestriert werden.³

Was Ökosysteme für Körber bedeuten

Körber integriert Hardware, Software, Automatisierung und Services, um komplexe Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu bewältigen. Drei zentrale Merkmale unterscheiden uns innerhalb der Industrielandschaft:

Kundenzentrierung

Wir schneiden Lösungen auf spezifische Bedürfnisse zu, indem wir fortschrittliche Technologie und Dienstleistungen in zusammenhängende Angebote integrieren, die reale Herausforderungen lösen.

Interne Zusammenarbeit

Wir erreichen eine nahtlose Integration von Maschinen, Software, Logistik und Branchenexpertise – und bündeln unsere kollektiven Stärken, um umfassende Lösungen zu liefern.

Strategische Partnerschaften

Wir bauen langfristige Kooperationen mit Branchenführern wie Microsoft, Franz Ziel und Geek+ auf, die unsere Fähigkeiten erweitern und Innovationen beschleunigen.

Unser Ökosystem-Ansatz: auf ganzheitlichen Wert ausgerichtet

Körbers Ökosystem-Modell ist darauf ausgelegt, durch vereinfachte Abläufe echten Mehrwert entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu schaffen. Unsere Ökosystem-Lösungen bieten vier entscheidende Vorteile, die herkömmliche Ansätze nicht erreichen:

  • Ein zentraler Ansprechpartner: Kunden arbeiten mit einem integrierten Team zusammen, anstatt mehrere Lieferantenbeziehungen zu verwalten, was die Komplexität reduziert und die Kommunikation verbessert.

  • Schnellere Markteinführung: Vorintegrierte Lösungen und etablierte Partnerschaften beschleunigen die Implementierungszeiten und verringern Integrationsrisiken.

  • Geringerer Integrationsaufwand: Kompatibilitätsprobleme werden minimiert, was die technische Komplexität vereinfacht, mit der Kunden bei der Implementierung umfassender Lösungen konfrontiert sind.

  • Vollständig vernetztes Erlebnis: Der durchgängige Mehrwert reicht von der ersten Beratung und Technologieeinführung bis hin zu langfristigem Service und Support.


Dieses Modell entfaltet besondere Stärke in unseren Supply-Chain-Kooperationen, in denen wir Robotik und Automatisierung mit Logistikkompetenz verbinden. Wie Dr. Garriga betont: „Indem wir das Know-how unseres Partnernetzwerks bündeln, unterstützen wir unsere Kunden dabei, Herausforderungen ganzheitlich zu meistern – von der Inbound-Logistik über die Produktionsoptimierung bis hin zur Outbound-Lagerhaltung. All das wird durch einheitliches Projektmanagement und umfassenden Support orchestriert.“

Kopfbild von Helena Garriga

"Indem wir auf das Fachwissen unseres Partnernetzwerks zurückgreifen, helfen wir unseren Kunden, Herausforderungen ganzheitlich anzugehen - von der Inbound-Logistik über die Produktionsoptimierung bis hin zum Outbound-Warehousing - alles orchestriert durch einheitliches Projektmanagement und Support."

Dr. Helena Garriga

Mitglied des Körber-Konzernvorstands

Zusammenarbeit als Wettbewerbsvorteil

Eines der deutlichsten Zeichen für den Wandel am Markt ist der Aufstieg von „Co-opetition“ – strategischen Allianzen zwischen Unternehmen, die eigentlich Wettbewerber sind. Dr. Garriga erläutert Körbers Position dazu: „Wir begrüßen den kooperativen Wettbewerb und sehen ihn als einen starken strategischen Vorteil. So bleiben wir agil, relevant und immer einen Schritt voraus in einem sich rasant verändernden Markt.“

In jeder Partnerschaft steht die gemeinsame strategische Ambition im Mittelpunkt – nicht bloß taktische Zweckmäßigkeit.

Ökosysteme in Aktion: grenzenlos und mutig

Körbers Ökosystem-Ansatz wird jeden Tag lebendig – durch unsere Partnerschaften, integrierte Projekte und gemeinsame Innovation mit unseren Kunden. Dr. Garriga unterstreicht dies: „Wahre Transformation entsteht, wenn die richtigen Partner und ambitionierte Kunden zusammenkommen. Das erleben wir in unseren Projekten. Der Mehrwert ist spürbar.“

Unser Partnernetzwerk umfasst führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen. In der Automatisierung und Robotik arbeiten wir mit Unternehmen wie Geek+ und HAI Robotics zusammen, um fortschrittliche Lagerlösungen zu liefern. Unsere Technologiepartnerschaften mit Microsoft ermöglichen es uns, hochmoderne Softwareplattformen in unsere Fertigungsökosysteme zu integrieren. Durch Partnerschaften mit Unternehmen wie Franz Ziel erweitern wir unsere Pharma-Fähigkeiten, während wir unseren Fokus auf ein nahtloses Kundenerlebnis beibehalten.

Mit Blick in die Zukunft ist Dr. Garriga überzeugt, dass industrielle Ökosysteme künftig von mehreren zentralen Trends geprägt sein werden:

  • Grenzenlose Zusammenarbeit: Zukünftige Ökosysteme werden Branchen, Regionen und traditionelle Wettbewerbsgrenzen überschreiten und so neue Möglichkeiten zur Wertschöpfung schaffen.

  • Agile Neukonfiguration: Erfolgreiche Ökosysteme ermöglichen es, Fähigkeiten schnell neu zu konfigurieren, um auf veränderte Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren.

  • Menschenzentriertes Design: Service, Beratung und Co-Kreation mit Kunden werden für den Erfolg von Ökosystemen ebenso entscheidend sein wie die Technologie selbst.

  • Strategische Notwendigkeit: Unternehmen, die es versäumen, in Ökosystemen zu denken, laufen Gefahr, von kollaborativeren Wettbewerbern abgehängt zu werden.

Die Zukunft gemeinsam gestalten

Diese Entwicklung ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Erfolgreich werden die Unternehmen sein, die kollaborative Netzwerke aufbauen und steuern – und dabei die Bedürfnisse ihrer Kunden konsequent in den Mittelpunkt stellen.
Dr. Helena Garriga fasst die Körber-Perspektive zusammen: „Wir befähigen unsere Kunden, Komplexität zu meistern, Innovation voranzutreiben und nachhaltiges Wachstum durch Ökosystem-Kollaboration zu erreichen. Die Unternehmen, die morgen Branchen anführen, sind diejenigen, die heute integrierte Fähigkeiten aufbauen.”

Kontaktieren Sie Körber, um zu erfahren, wie wir die Zukunft gemeinsam gestalten können.

Unsere Ökosystem-Führungskräfte

Dr. Helena Garriga, Mitglied des Konzernvorstands der Körber AG

Dr. Helena Garriga

Mitglied des Körber-Konzernvorstands und verantwortlich für das Geschäftsfeld Supply Chain

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Linda Spies

Manager Strategic Projects Marketing & Sales, Körber

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