Demokratie braucht Wissenschaft
Als Mensch wusste Kurt A. Körber um die Bedeutung der Vergangenheit. Als Unternehmer war für ihn der Blick nach vorne entscheidend. Die Wissenschaft begriff er hierfür als Schlüssel, Innovationen waren für ihn ebenso Motor für Wohlstand wie Voraussetzung für das Gelingen von Demokratie. Zu seinen Lebzeiten wurde der Preis etwa für die Erzeugung von Ultratiefentemperaturen oder die Vorhersage von Klimaveränderungen verliehen. 2018 ging die Auszeichnung an Svante Pääbo, einen der Begründer der Paläogenetik.
„Das zeigt unseren Anspruch: Die Wissenschaftler, die bei uns ausgezeichnet werden, müssen das Potenzial haben, eines Tages auch den Nobelpreis zu gewinnen“, betont Matthias Mayer, Leiter des Bereichs Wissenschaft der Körber-Stiftung. Sechs der Körber-Preisträger ist das bereits gelungen. Für Mayer setzen der Preis und die erhöhte Dotierung zudem ein wichtiges Zeichen gegen wissenschaftsfeindliche Strömungen. „Mit Sorge beobachten wir die Tendenz, wissenschaftliche Erkenntnisse und darauf basierendes Wissen nur als eine Meinung unter vielen zu betrachten“, sagt er. „Wenn aber die Bedeutung von Wissenschaft für unser Leben in Gesellschaft und Politik nicht verankert bleibt, ist das Gift für eine Demokratie“.
Nicht zuletzt ist der Preis auch ein Bekenntnis zum Wissenschaftsstandort Europa - denn mit der Entgegennahme der Auszeichnung verpflichten sich die Geehrten, weiter in Europa zu forschen. Das ist umso relevanter in einer Zeit, in der Wissenschaft sich offensiv darum kümmern muss, die gesellschaftliche Relevanz ihrer Ergebnisse deutlich zu machen. Wie Dittmer sagt: „Dazu ist sie mit ethischen Fragen und Entscheidungen verbunden und führt am Ende dazu, dass sich unser aller Leben ändert“.